Als territoriales Tor zur Mecklenburgischen Schweiz und erbaut als damalige Siedlung des Ritters von Stove, erhielt Stavenhagen im Jahr 1264 das Stadtrecht. Berühmt wurde sie durch den bedeutenden Dichter und Schriftsteller Fritz Reuter. Seit 1949 trägt sie den offiziellen Ehrennamen „Reuterstadt“, welcher ihr anlässlich seines 75. Todestages verliehen wurde.
Nicht nur der historische Marktplatz mit dem Reuter-Denkmal, das alte Schloss mit Park und Schlossmauer und die Evangelisch-Lutherische Kirche zeugen von der Geschichte der Stadt, sondern auch die jährlichen „Reuter- Festspiele“.
Stavenhagen vereint Altes und Neues, Kultur und Wirtschaft und präsentiert Ihnen in diesem virtuellen Stadtrundgang die städtebaulichen Highlights.
Nähere Informationen erhalten Sie auch unter: www.stavenhagen.de
einfach auf die Kartenpunkte klicken und spannende Fakten zu den Highlights aus Stavenhagen erfahren.
Wenn Sie ihren Kopf ein wenig in den Nacken legen, können Sie auf dem Hotel Kutzbach ein Storchennest erkennen. Schon seit mehr als 100 Jahren brüten hier Störche. Es gibt bereits Postkarten von 1903 auf denen die großen Zugvögel abgebildet sind. Natürlich gibt es in Stavenhagen aber nicht nur von Tieren gemachte Bauwerke, die schon eine lange Zeit überdauert haben.
Neben der Reuterstraße, der Reuter- Apotheke, dem Reuterplatz und der Reuterschule finden Sie ebenfalls am Markt das Museum, welches diesem berühmten Sohn der Stadt gewidmet ist. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist einer der kulturellen Anlaufpunkte der Stadt und bietet Raum für viele kulturhistorische Veranstaltung auch außerhalb des regulären Museums- und Ausstellungsbetriebs.
Das Gebäude mit dem orangenen Dach und dem markanten Bronzeguss Fritz Reuters vor dem Eingang wurde 1783-85 als Rathaus errichtet und war für fast 200 Jahre, bis 1960, Sitz der Stadtverwaltung. Am 7. November 1810 wurde Fritz Reuter in diesem Haus als Sohn des damaligen Bürgermeisters geboren. Reuter begann erst im Alter von 35 Jahren mit seinen schriftstellerischen Tätigkeiten, zunächst auf Hochdeutsch, später mit mehr Erfolg auf Niederdeutsch. Ihm war es gelungen, dass Niederdeutsche in den Rang einer allen poetischen Anforderungen gerecht werdenden Literatursprache zu erheben. In vielen Werken Reuters findet Stavenhagen Erwähnung, z.B. in „Ut de Franzosentid“, „Meine Vaterstadt Stavenhagen“ oder auch in „Ut mine Stromtid“. Aus letzterem stammt auch das wohl berühmteste Zitat Reuters: „Wat den einen sin Uhl is den annern sin Nachtigall“ („Was dem einen seine Eule ist dem anderen seine Nachtigall“). 1911 wurde das schon erwähnte Denkmal vor dem Eingang des Museumsgebäudes errichtet. Es wurde vom Bildhauer Willhelm Wandschneider als eines seiner Hauptwerke geschaffen. Zu beiden Seiten des Granitsockels, auf dem der Bronzeguss Reuters thront, schließen sich Bänke an, in deren Lehnen Reliefs eingelassen sind. Sie zeigen 45 Figuren aus Reuters bekanntesten Werken. Seit 1949 trägt Stavenhagen mit Stolz den Ehrentitel „Reuterstadt“, welcher ihr anlässlich des 75. Todestages Reuters durch die Landesregierung verliehen wurde. Ebenfalls in diesem Jahr eröffnete das ehemalige Rathaus als Literaturmuseum seine Türen. In den 70ern und 90ern gab es umfassende Sanierungsmaßnahmen, sodass das Museum heute von der FAZ als eines der schönsten Literaturmuseen Deutschlands bezeichnet wird.
Im Inneren des Museums findet man eine umfangreiche Sammlung von Reuters Handschriften und Dokumenten sowie Sachzeugen aus seinem Besitz oder seiner Zeit und auch eine Fachbibliothek mit 15.000 Werken. Auch für die Kleinsten wurden fünf Stationen eingerichtet, die Geschichte spannend und begreifbar machen. Lassen Sie sich durch die in 2001 überarbeitete Dauerausstellung leiten und erleben Sie eine anschauliche Dokumentation zu Reuters Leben, mit allen Höhen und Tiefen.
Der Marktplatz Stavenhagens, auf dem Sie gerade stehen, ist der Mittelpunkt des Stadtlebens. Wenn Sie sich umsehen können Sie am Boden noch die ursprüngliche Pflasterung und um sich herum viele gut erhaltene historische Gebäude erkennen.
Der Markt wurde bereits 1995 erneuert um alte historisch gewachsene Merkmale, wie z.B. die Pflastersteine oder auch das Reuterdenkmal, zu erhalten. Vor der Umgestaltung war der Markt verkehrstechnisch stark belastet, weshalb es zu einigen Abnutzungen kam. Nach der Erneuerung wurde er lebenswerter gestaltet, aber dennoch der historische Charakter erhalten. 2014 wurde dann anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums die Grünfläche am Markt aufgewertet. Einer der signifikanten Punkte auf dem Platz ist der vom Bildhauer Günther Kaden erschaffene Rabe, welcher einen kräftigen Wasserstrahl in eine Steinmulde spuckt, genug Nass, um bei Sommerhitze barfuß im Wasser zu patschen. Außerdem findet man den Ginkgo, ein Geschenk der Partnerstadt Preetz von 1994, welcher als Mahnmal für Umweltschutz und Frieden steht.
Ebenfalls unweit des Marktes entdeckt man die Stadtkirche. Der ursprüngliche Fachwerkbau aus dem 13. Jahrhundert wurde im dreißigjährigen Krieg mehrmals beschädigt und später abgebrochen. Von 1774 bis 1782 entstand der Neubau als kreuzförmiger Backsteinbau an gleicher Stelle im Stil des Klassizismus. Die größte und älteste Glocke des Turmes stammt allerdings noch aus der alten Kirche, ebenso die Kanzel. Auf dem Altaraufsatz finden Sie ein durchaus sehenswertes Gemälde von Johann Heinrich Suhrlandt mit dem Titel „Die Auferstehung Christi“. Für 2022 ist die Sanierung des Kirchturms geplant, nachdem 2014 bereits die Sanierung des Daches abgeschlossen wurde. Genießen Sie während eines Besuchs einen Moment der Stille und des Staunens.
Anschrift
Synagoge: Malchiner Str. 40, 17153 Stavenhagen
Stadtbibliothek: Malchiner Str. 26, 17153 Stavenhagen
Die Malchiner Straße ist eine der ältesten Straßen Stavenhagens. Zusammen mit dem Marktplatz wurde sie 1995 zur Wiederherstellung ortstypischer Gestaltung erneuert und führt nun als Fußgängerzone bis zur Basepohler Straße. Hier gibt es kleine Läden, Gaststätten und Dienstleistungsgeschäfte sowie eine Bibliothek, in der auch der Seniorenclub untergebracht ist.
Das straßenbildprägende Gebäude Nr. 26 wurde bis Anfang der 90er Jahre als „Kinderkaufhaus“ genutzt. Dann stand das Gebäude viele Jahre leer und war dem Verfall preisgegeben, bis die Stadt sich entschloss, das Gebäude zu sanieren. 2008 wurden die Bibliotheksräume eingeweiht.
In den großzügigen Räumlichkeiten findet man heute Computer- und Veranstaltungsräume und auch eine Kinderleseecke. Regelmäßig finden kindgerechte Veranstaltungen für Schulen und Kitas statt. Ab Herbst eines jeden Jahres wird das Programm außerdem um stimmungsvolle Abendveranstaltungen für Erwachsene ergänzt. Auf der Website oder aber direkt vor Ort finden Sie alle Infos über aktuelle und kommende Ausstellungen und Events.
Die Stadt Stavenhagen hat ab 2009 mit der Aktion Stolpersteine begonnen, um an jüdische Mitbürger*innen zu erinnern. Um das Jahr 1759 sind erste jüdische Spuren in Stavenhagen nachweisbar. 1842 wurde der Bau an der Synagoge begonnen, jüdisches Leben hat eine lange Tradition in Stavenhagen. In der Reichsprogromnacht am 9.11.1938 wurde die Synagoge, wie viele andere Orte jüdischen Lebens in Deutschland, in Brand gesteckt und durch den Schuhmachermeister Bilsath gelöscht, weil er Angst hatte, dass die Flammen auf sein Geschäft übergreifen. Nur dadurch wurde sie als eine der wenigen jüdischen Gotteshäuser erhalten und im Jahr 1939 an einen Tischler verkauft. Dieser hat sie bis 1969 als Werkstatt genutzt und im Vorderhaus gewohnt, danach ist sie zunehmend verfallen.
Am 10.07.1942 wurden die letzten jüdischen Mitbürger*innen ins Vernichtungslager nach Ausschwitz deportiert, die Stolpersteine dieser Personen findet man vor der Malchiner Straße 23 und am Amstbrink 15.
Seit 1988 steht die ehemalige Synagoge, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Ziegelfüllungen, einem Vollwalmdach und mit einem fast quadratischen Umriss, unter Denkmalschutz.
2011 gründete sich der Verein „Alte Synagoge Stavenhagen“ und ein Jahr später begann die Sanierung. 2016 wurde auch das Haus in der Malchiner Straße 34 durch den Verein erworben, umgebaut, saniert und als Vereinshaus genutzt. Heute ist der Synagogenkomplex, der neben dem Bürogebäude, dem Sozialgebäude und der Synagoge auch den Innenhof umfasst, für alle Interessierten geöffnet. Er dient als Stätte der Mahnung und Erinnerung sowie der Bildung und Kultur. Außerdem wird er als Austragungsort für Konzerte, Filmabende, Vorträge, Diskussionen, Lesungen und Ausstellung genutzt. Er ist für Besucher*innen geöffnet und Führungen sind ebenfalls möglich. Durch den Verein wurden Stolpersteine gesetzt und alte jüdische Grabsteine geborgen und gesichert. Die Mitglieder*innen engagieren sich aber auch in anderen Organisationen und Verbänden. Des Weiteren wurde das Buch „Geschichte der jüdischen Gemeinde in Stavenhagen 1750-1942“ herausgegeben.
Die Malchiner Straße ist der zentrale Punkt in Stavenhagen zur Erinnerung an jüdisches Leben, mit einer lebendigen Stätte der Begegnung. Es ist etwas ganz besonderes, dass die Synagoge erhalten geblieben ist. Der Verein und die Stadt haben ermöglicht, dass die Straße mit dunkler Vergangenheit, positiv besetzt wurde und ein respektvolles Erinnern ermöglicht. Stöbern Sie also nicht nur durch die bunten Läden, sondern machen Sie gerne auch einen kleinen Schwenker in die Geschichte Stavenhagens mit einem Besuch des Synagogenkomplexes. Die Synagoge liegt im Hinterhofbereich der Malchiner Straße, den Eingang finden Sie über die Hausnummer 34.
Nicht nur in der Altstadt, sondern auch im westlichen Stadtgebiet hat sich im Laufe der Jahre viel getan. Im Jahre 2002 wurde im Rahmen eines Bundeswettbewerbs ein integriertes Stadtentwicklungskonzept entworfen. Verschiedene Bereiche Stavenhagens sollten über einen längeren Zeitraum verschönert, nutzbarer gemacht oder anderweitig umgestaltet werden.
Die Entwicklungsziele für die Plattenbausiedlung Weststadt wurden hier klar definiert: Reduzierung des Leerstandes, Aufwertung des Wohnumfeldes und auch die funktionelle und gestalterische Verknüpfung der steinernen Altstadt und der grünen Weststadt. Um diesen seichten Übergang zu schaffen, wurde die sogenannte Übergangszone in mehreren Bauabschnitten geschaffen.
Der Bereich des Knotens Hopfenhofweg/ Gülzower Damm/ Malchiner Straße bildet eine besondere Nahtstelle. 2014 entstand hier mit dem Ausbau ein kleiner neu gestalteter städtischer Platz mit erneuerten Fußwegen. Auf dem Grundstück des jetzigen Radweges verlief einst der Kleinbahndamm. Bei der Platzgestaltung wurde der Kleinbahnverlauf durch die Verlegung alter Bahnschwellen und Bepflanzung angedeutet. Auch durch eine alte Lore wird daran erinnert. Sie steht auf dem Rest des ursprünglichen Gleises.
Die „Demminer Kleinbahnen West“ wurden am 1. Juli 1913 dem öffentlichen Verkehr übergeben. Sie sollten vor allem den Transport der Zuckerrüben von den Landwirtschaftsbetrieben in die Zuckerfabriken Demmin und Stavenhagen absichern. Sie beförderten auch die tägliche Frischmilch zur Molkerei und die Personenwagons standen auch den Fahrgästen zur Verfügung. Die Hauptstrecke verlief von Demmin über Stavenhagen nach Bredenfelde. Im Rahmen der Reparationsleistungen infolge des Zweiten Weltkrieges wurde das gesamte rollende und liegende Material im Sommer 1945 demontiert und abtransportiert. Nur wenige Meter Gleise blieben unter alten Steinen verborgen und sind so heute ein Zeitdokument.
Das ehemalige Empfangsgebäude in der Malchiner Str. 62 befindet sich im Bundeseisenbahnvermögen und wird als Wohnhaus genutzt.
Dem alten Bahndamm folgend, gelangt man zu einem historischen Speichergebäude.
Der sogenannte Eierspeicher wurde 1880 erbaut und befindet sich in der Neuen Straße 35. Früher diente er als Speicher für Eier, Futter und Düngemittel, was den bis heute beständig gebliebenen Spitznamen des Gebäudes erklärt. Zwar gab es bis 1949 mehrere Eigentumswechsel, der Verwendungszweck blieb jedoch immer der Gleiche. Ab 1949 war der Speicher im Besitz der Vereinigung der Erfassungs- und Aufkaufbetriebe VEAB und seit 1954 gilt die Stadt Stavenhagen als Rechtsnachfolger. Drei Räume des Gebäudes wurden ab 1961 als Austragungsort des Werkunterrichts der Oberschule genutzt. 1973 kam es zur Übernahme durch den VEB Geflügelwirtschaft Neubrandenburg. Nun machte der Eierspeicher seinem Beinamen wieder alle Ehre und wurde zur Organisation des Ankaufs von Bienenhonig, Kleinvieh und Eiern genutzt. Zwanzig Jahre später, 1993 kam es dann zu einer komplett neuen Nutzung des Gebäudes. Nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen zieht die Verwaltung des Amts Stavenhagen hier ein. 2005 fusionierten das Amt Stavenhagen mit der Reuterstadt, seitdem beherbergt der ehemalige Eierspeicher das Bauamt und das Ordnungsamt mit Meldebehörde.
Entlang des Kleinbahndammes oberhalb des Speichers befanden sich Garagen.
Diese bildeten einen Riegel zwischen Altstadt und Weststadt und standen einer Verbindung der beiden Stadtteile im Wege. Der Abbruch war deshalb unumgänglich. In einem weiteren Schritt kam es 2007 zur Erschließung des Platzes am ehemaligen Eierspeicher. Dort findet man nun eine informative Stehle zum Eierspeicher selbst, der Stadtverwaltung und auch der ehemaligen Kleinbahn.
Das städtebauliche Ziel der letzten 25 Jahre, die Weststadt mit der Innenstadt funktional und gestalterisch zu verknüpfen, ist durch den Abbruch der Garagen und durch neue Wege gut gelungen. Es ist ein funktionaler und zugleich architektonisch gelungener neuer Freiraum entstanden, der nicht nur die Stadtteile verknüpft, sondern mit schöner Bepflanzung auch zum Verweilen einlädt.
Die Neue Straße wurde als eine der ersten Straßen Stavenhagens 1992 und 1993 saniert. Leider wies die Bebauung zu dem damaligen Zeitpunkt einen hohen Leerstand und Sanierungsbedarf auf.
Mittlerweile wurden viele denkmalgeschützte und stadtbildprägende Häuser saniert. Allerdings war bei einigen Gebäuden die Bausubstanz derart beschädigt, dass ein Abbruch notwendig war. Durch Neubebauung, mit Unterstützung der Stadt, wurden aber auch dort die historischen Raumkanten erhalten. Beispielhaft kann man sich hier der Sanierung der Neuen Straße 21 näher zuwenden.
Hierbei handelt es sich um eines der stadtbildprägenden Häuser mit einer schönen Fachwerkfassade, die erhalten werden sollte. Ziel der denkmalgerechten Sanierung war es, den weiteren Verfall zu verhindern und dabei aber auch möglichst viel von der Originalsubstanz zu erhalten. Alte Materialien wie zum Beispiel das Holz oder die Steine wurden hierbei nach Möglichkeit wieder verwendet. Außerdem achtete man darauf, dass viele Details erhalten werden konnten, so zum Beispiel die Fußbodendielen. Auch die Hauseingangstür konnte aufgearbeitet und im Anschluss wieder eingesetzt werden. Wo eine Wiederverwendung historischer Baustoffe nicht möglich war, nutzte man möglichst originalgetreue Materialien. Um auch die alte Bausubstanz an heutige Standards anzupassen, gerade auch im Hinblick auf wärmedämmende Maßnahmen, erhielt das Mehrfamilienwohnhaus eine Innendämmung mit Lehmziegeln. Die alten maroden Kastenfenster wurden durch neue vierflügelige Holzfenster ersetzt. Alle notwendigen Umbauten erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalschutz und der Stadtplanung. Es wurde hier somit ein Gebäude geschaffen, was effizient nutzbar ist und sich perfekt in die Neue Straße einfügt.
Im Rahmen der umfangreichen städtebaulichen Maßnahmen zur Um- und Neugestaltung von Stavenhagen wurde auch das Eckgebäude in der Neuen Straße 15 nach einer langen Zeit des Leerstands abgebrochen. Leider konnte auch das denkmalgeschützte Fachwerkhaus in der Neuen Straße 17 nicht vor Leerstand bewahrt werden und musste im Jahr 2013 ebenfalls abgerissen werden. Dadurch kam es zu einem städtebaulichen Missstand im Kreuzungsbereich der Neuen Straße und der Wallstraße aufgrund der nun fehlenden Bebauung.
Beide Grundstücke wurden 2015 von einer privaten Bauherrengemeinschaft erworben. Ihr Bauvorhaben wird durch die Städtebauförderung unterstützt. Letztendlich konnte die bisherige Lücke von einem Haus gefüllt werden, welches das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs im Rahmen der Initiative “Neues Wohnen in der Innenstadt” ist. Mit dem Projekt sind elf neue Wohnung entstanden, davon drei sogar barrierefrei.
Die Neubebauung ist natürlich, wie auch im Rest der Stadt, immer unter Berücksichtigung der historischen Altstadt geplant und durchgeführt worden. Straßenseitig findet man eine zurückhaltende Bauweise vor. Eine typische Lochfassade mit stehenden Fenstern und mit kleinen Dachgauben auf den Satteldächern fügt sich perfekt in das Stadtbild ein.
Nur eine freiere Gestaltung und damit leichtere Betonung der Eingangszonen bricht diese Bauweise ein wenig, was aber keineswegs der Stimmigkeit des Gesamtbildes Abstriche verleiht.
Durch freistehende Giebel in Blickachse der Neuen Straße wird die Ecksituation hervorgehoben. Komplett fertiggestellt wurde das Projekt im Dezember 2017. Mittlerweile sind alle Wohnungen belegt und die Bewohner*innen können Neues Wohnen in einem Gebäude, mit zum historischen Umfeld passendem Charme, genießen.
In der Neuen Straße 9-13 bzw. an der Ecke zur Wallstraße konnte eine weitere Baulücke durch Neubebauung geschlossen werden. Hier entstand ein Wohn- und Geschäftshaus mit vierzehn Wohnungen und einer Gewerbeeinheit. Die Neubebauung dient hier, wie auch in anderen Teilen der Stadt, zum Erhalt der historischen Stadtstruktur. Die großen Baulücken sind verschwunden und die Raumkanten der Bebauung sind wieder hergestellt.
Die Stavenhagener Wallstraße wurde bereits in den Jahren 2005 und 2006 erneuert. Es entstanden typische zweigeschossige Putz- und Fachwerkgebäude, jeweils mit Toreinfahrt zur Straße, welche auf den Charakter der ehemaligen Ackerbaustadt hinweisen.
Um dies zu unterstützen wurden hier, wie auch in anderen Teilen der Altstadt, Kletterrosen gepflanzt. Die Pflege der Pflanzen wird durch die Grundstückseigentümer übernommen, was zeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürger*innen funktioniert.
2020 begann der Bau eines Mehrfamilienhauses in der Wallstraße 5c. Hier entstehen elf Wohneinheiten, die 2021 fertiggestellt werden. Ermöglicht wurde dieser Neubau durch die Initiative “Neues Wohnen in der Innenstadt”, eine Initiative des Ministeriums für Arbeit, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern.
Das Ziel des Projektes ist es, Bauwillige für ein Bauen und Wohnen in der Innenstadt Stavenhagens zu gewinnen. Wichtig ist hierbei das enge Zusammenwirken von zukünftigen Bauherren und Architekten. Nur so kann eine beispielhafte Lückenbebauung entwickelt und umgesetzt werden, die auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen zugeschnitten, sowie städtebaulich und architektonisch attraktiv ist. Aus förderrechtlichen Gründen konzentriert sich die Unterstützung dieses Prozesses mit Städtebauförderungsmitteln auf innerstädtische Sanierungsgebiete.
Die Stadtsanierung der letzten 30 Jahre hat viel zur Vitalisierung der „historischen Altstadt“ in Bezug auf das innerstädtische Wohnen beigetragen. Um etwas gegen den Leerstand und hohen Sanierungsbedarf der Anfang der 1990er Jahre vorherrschend war zu tun, wurden mittlerweile stadtbildprägende Häuser umfassend saniert. Dadurch kam es zu einem Zuzug, der dem bestehenden Leerstand schnell entgegenwirkte.
Wenn nicht mehr zu rettende Bausubstanz abgebrochen werden musste, wurde die Bebauung der Lücken mit Unterstützung der Stadt angestrebt. Dies bringt Vorteile für alle: für die Bauherren bietet die Innenstadt eine hohe Wohnqualität, da sich alle benötigten Institutionen und Geschäfte in der Nähe befinden. Kurze Wege machen eine Autonutzung entbehrlich. Für die Stadt entsteht durch die Bebauung von Baulücken neuer hochwertiger Wohnraum, was zu einer Stabilität der Einwohnerzahlen führt. Außerdem nutzen die Anwohner die vorhandene Versorgungsstruktur und unterstützen damit örtliche Händler und Dienstleister.
Das innerstädtische Bauen in Stavenhagen soll einen Beitrag zur Baukultur in MV leisten. Das Ziel ist die Errichtung von Gebäuden mit Altstadtcharme und modernem Gesicht, die auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen zugeschnitten und kostengünstig zu errichten sind.
Besonderes Augenmerk gilt dabei innovativen Ansätzen wie dem generationsübergreifenden Wohnen und flexiblen Nutzungsformen. So auch in der Wallstraße 5c.
Drei Architekten aus Mecklenburg-Vorpommern reichten ihre Studie für die Neubebauung der bestehenden Baulücke ein. Nach einer Präsentation der Entwürfe im Bauamt konnte sich Hendrik Haß von der aib-Bauplanung Nord GmbH aus Rostock durchsetzen. Das Gremium bestand hierbei aus den Bauherren, Vertretern des Bauamtes, der Sanierungsträgergesellschaft und der Rahmenplanerin, um zu garantieren, dass für alle Beteiligten der größtmögliche Nutzen erzielt werden kann.
Nach einigen Änderungen in der Planungs- und auch frühen Bauphase, entstand ein zweigeschossiger Bau, der mit Fahrstuhl und schwellenlosen, breiteren Türen sowohl den Faktor eines modernen und barrierefreien Wohnens mühelos erfüllt, als auch mit einer charmanter Fassade, die sich perfekt in die Altstadt einfügt.
Die Alte Schulstraße ist einer der markantesten Straßenzüge der historischen Altstadt der Reuterstadt. Sie verbindet den historischen Stadtkern – Kirche / Kirchplatz / Marktplatz – über den anschließenden Tannenweg mit der freien Landschaft im Süden der Altstadt. Vor der Sanierung war die Straße in einem äußerst desolaten Zustand. Historische Materialien waren kaum noch vorhanden.
Die Umgestaltung der Alten Schulstraße erfolgte in den Jahren 1997/1998. Dabei wurde das in der gesamten Altstadt vorzufindende Gestaltungsprinzip der Straßen (Gehsteig – Bord – Fahrbahn – Bord – Gehsteig) beibehalten. Auf der westlichen Straßenseite kann geparkt werden.
Die brüchigen Spurplatten der Fahrbahn wurden durch ein Natursteinpflaster ersetzt. Im Gehweg wurde eine quadratische graue Gehwegplatte diagonal verlegt. Die sog. Bischofsmützen als Randabschluss des Gehweges sind teilweise bündig zum Bord angeordnet, teilweise ist zwischen Bord und Gehsteig kleinteiliges Findlingspflaster vorhanden. Für die Zufahrten wurde Granitkleinpflaster verwendet. Auf diese Weise wurde durch den Einsatz von vielfältigen edlen Materialen die verlorengegangene historische Identität der Straße zurückgewonnen.
Bäume waren allerdings in den Straßen der mittelalterlichen Stadt nicht typisch. Daher hat die Stadt Stavenhagen Maßnahmen zur Stadtbegrünung getroffen. So hat z.B. die Pflanzaktion „Kletterrosen“ aus dem Jahr 2003 ihre Wirkung im Stadtbild nicht verfehlt. Einige Exemplare der Kletterrosen haben sich prächtig entfaltet und verschönern nicht nur die Alte Schulstraße Nr. 11.
Neben der eigentlichen Straßensanierung wurden in den letzten Jahren außerdem städtebaulich bedeutende Gebäude in der Alten Schulstraße saniert. Insbesondere sind hier die Fassadensanierungen der Häuser Nr. 15 und 17 aus den Jahren 2014/2015 zu nennen, sowie die der Häuser Nr. 7 und 11 aus den Jahren 2016 bis 2018.
Das Wohnhaus Alte Schulstraße 17, als ebenfalls städtebaulich bedeutsames Gebäude, liegt südwestlich der Kirche. Bereits im November 2013 wurde das bemooste Dach neu eingedeckt. Undichtheiten wurden beseitigt, der Giebel verkleidet und eine Holzbrettschalung aus Lärchenholz wurde installiert. In einem zweiten Schritt wurden dann ab Herbst 2014 bis zum Frühjahr 2015 Fenster, Fassade und Haustür in Stand gesetzt. Besonders schön ist, dass hierbei das historische Fachwerk im Obergeschoss des Gebäudes wieder zum Vorschein kam. Im Obergeschoss wurden 4 vierflügelige Fenster mit Kämpfer und Stulp und im Untergeschoss 2 viergeteilte Fenster eingebaut. Die Fassade wurde mit Feinputz, Gurtgesims und Faschen versehen. Fenster und Tür erhielten eine plastische Rahmung. Die vorhandene Haustür wurde durch eine neue einflüglige Hauseingangstür mit Oberlicht ersetzt.
Das denkmalgeschützte Gebäude Alte Schulstraße 15 ist ein für diese Straße und die gesamte Altstadt typisches Gebäude. In der Zeit von August 2014 bis Januar 2015 wurden in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der repräsentative Eingang, das Dach und die gegliederten Fenster saniert. Nachdem das Dach zunächst neu gedämmt wurde, konnte es mit kleinformatigen, naturroten Tonziegeln neu gedeckt und seitlich verblecht werden. Die Haustür bekam ein Oberlicht und wurde durch eine Tür in nussbraun ersetzt. Farblich passend, wurden auch die vierflügeligen Holzfenster in nussbraun gestaltet. Wie auf den Bildern zu sehen ist, wurde das gesamte Gebäude durch die Sanierungsmaßnahme bedeutend aufgewertet.
Die Alte Schulstraße Nr. 11 ist ein zweigeschossiges Wohnhaus mit fünfachsiger Fassadengliederung und wurde wahrscheinlich noch in der Gründerzeit errichtet. Die vielen noch ursprünglich erhaltenen Elemente des Gebäudes wurden von November 2017 bis Juli 2018 saniert. Die historische Hauseingangstür mit ihren schönen Schmuckelementen konnte dabei glücklicherweise erhalten bleiben. Die Fenstererneuerung erfolgte im November 2017 durch vierflügelige Fenster mit Kämpfer und Stulp in Holz und einem echten Stichbogen. Die Außentreppe wurde abgebrochen und aus Granitblockstufen neu errichtet. Die Fassade wurde als Glattputzfassade renoviert. Hierbei wurde das ursprüngliche Gurt- und Traufgesims erhalten und profiliert erneuert. Faschen wurden in einer Breite von 10 cm aufgeputzt und unterhalb der neuen Granitfensterbänke ist ein schmückendes Profil angebracht worden. Die Vorher-Nachher-Fotos belegen die gelungene handwerkliche Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen, sodass die stolze Bauherrin am 27.07.2018 vom Bauamt die Sanierungsplakette entgegennehmen konnte.
Wie auf dem alten Foto zusehen ist, ist die Alte Schulstraße Nr. 7 ein Gebäude mit historischer Bedeutung. Bereits 1884 gründete hier der damalige Pastor Zander die „Herberge zur Heimath“. Nachdem die Eigentümer im Juni / Juli 2016 alle Fenster der Straßenfassade auf eigene Kosten erneuert haben, wurde im August / September mit dem Putzen der Fassade die äußere Gebäudesanierung abgeschlossen. Die Fassade wurde durch einen Glattputz neu gestaltet und durch Trauf- und Gurtgesims gegliedert. Diese Maßnahme wurde – wie bereits die neue Dacheindeckung im Jahr 2011 – durch Fördermittel unterstützt. Zu guter Letzt wurden mit aufgesetzten Fenster- und Türfaschen, sowie profilierten Sohlbänken weitere Schmuckelemente hinzugefügt.
Die Neubrandenburger Straße erschließt die Altstadt von Stavenhagen von der B104 kommend ab dem Färberteich und endet auf dem Markt. Ein Parkplatz bietet an diesem Eingang zur Altstadt einige Stellplätze, so dass der Markt, der Boulevard und das Schloss zu Fuß schnell zu erreichen sind. Der Ausbau der Straße und des Parkplatzes erfolgte in den Jahren 2000 und 2001 für zusammen 137 T€.
Ein Foto aus dem Stadtarchiv zeigt die Neubrandenburger Straße um 1930. Das historisch verbürgte Gestaltungsprinzip wurde auch beim Ausbau der Neubrandenburger Straße angewendet. Die graue quadratische Gehwegplatte wird – wie auch vielfach in der Stadt – diagonal verlegt. Für die Fahrbahn wurde jedoch Granitkleinpflaster verlegt, da das vorhandene Großpflaster nicht die erforderliche Ebenheit für die Straße bieten konnte.
Im Jahr 2021 wurde in der Neubrandenburger Straße das Gebäude Nr. 6 als städtebaulich bedeutsames Gebäude voll modernisiert. Die Sanierung der straßenseitigen Fassade und des Daches wurde mit Städtebaufördermitteln unterstützt.
Das bisher unscheinbare Gebäude hatte im Jahr 2020 eine neue Eigentümerin gefunden. Ihr gefiel die bereits für den Voreigentümer angefertigte Zielstellung für die Gebäudesanierung ausgesprochen gut. In Form einer Skizze mit textlichen Festlegungen sind die erforderlichen Baumaßnahmen dort dargestellt. Diese sollten nun komplett umgesetzt werden. Lediglich die Farbgestaltung wurde entsprechend der Wünsche der Eigentümerin angepasst. Durch enge Abstimmung zwischen Eigentümerin, Baufirmen, Rahmenplanerin und Baumt ist das Sanierungsziel erreicht worden und das Häuschen zu einer Augenweide in dem Straßenzug geworden.
Als Vorlage für das Gestaltziel diente ein historisches Foto. Darauf war das gründerzeitliche Gebäude mit einem reichhaltigen Fassadenschmuck zu erkennen. Der Gebäudebestand hatte zu der ursprünglichen Gestaltung keinen Bezug mehr. So wurden in der Zeit vor 1990 liegende Fenster eingebaut und die Putzfassade war ohne jeglichen Schmuck.
Bei der Sanierung wurde die neue Glattputzfassade mit profilierten Trauf- und Gurtgesimsen gegliedert. Die 2 liegenden Fenster wurden nun zu stehenden Formaten geändert. Im Obergeschoss sind 3 vierflügelige Fenster mit Stulp und Kämpfer eingebaut worden. Die Öffnungen wurden umlaufend mit profilierten Faschen und mit einer zusätzlichen mittigen Bekrönung versehen.
Das Erdgeschoss hat 2 gleich gestaltete Holzfenster erhalten und eine neue symmetrische Eingangstür mit großem Oberlicht. Der hergestellte Bossenputz und die Kassetten unterhalb der Fenster sind hier Verzierung genug und zusätzliche Faschen waren nicht erforderlich.
Bei der Farbgestaltung wurden die Schmuckelemente zur Betonung farblich heller abgesetzt.
Letztendlich erhielten Fensterbänke und Gesimse noch eine Verblechung mit gerollter Kante als Wetterschutz.
Das Schloss Stavenhagen wurde auf den Grundmauern der alten Burganlage von Ritter Reimbern von Stove errichtet aber nie als Adelswohnsitz genutzt, weshalb man -Schloss- auch in Anführungsstriche setzen könnte.
Ritter von Stove errichtete im 13. Jahrhundert eine Siedlung, für die er Namensgeber war. Aus dem ursprünglichen Ort Stovenhagen entwickelte sich der heutige Name der Reuterstadt. Die Burganlage wurde allerdings im dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und verfiel. 1740 wurde auf dem Kellergewölbe, was als “noch gut” bezeichnet wurde ein Schloss errichtet, was ursprünglich als Witwenwohnsitz gedacht war. Allerdings wurde es nie bewohnt, weshalb es dann als Amtshaus genutzt wurde. Es diente dann also als Verwaltungssitz des Domanialamtes mit Wohnungen, Wirtschaftsräumen und Gesindekammern.
Der zweigeschossige Putzbau im Stil des klassischen Barocks besteht aus einem Haupthaus mit elf Achsen, zwei Flügeln und einem Mansarddach. Der runde Treppenturm an der südöstlichen Hofecke wurde erst 1890 angefügt. Später zog das Amtsgericht in die Räumlichkeiten ein. Vom Schloss aus verwalteten Vögte und später Amtsleute die Ländereien Penzlin, Waren und Malchin.
Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Schloss als Wohnraum für Übersiedler.
1953 kam es zu Umbaumaßnahmen, danach wurde das Gebäude für schulische Zwecke und später als Freizeitzentrum genutzt. Erst im Jahre 1995 kam es zur Übernahme des Barockschlosses durch die Stadt Stavenhagen. Leider war die ursprüngliche Architektur durch die vielfältige vorangegangene Nutzung stark verschlissen. 1997 entschied sich die Stadt für die Nutzung des Gebäudes als Bürger- und Verwaltungszentrum und ließ es in den nächsten zwei Jahren für drei Millionen Euro rekonstruieren und umbauen. Unter anderem wurde im Zuge dessen ein Aufzug eingebaut um die Räumlichkeiten barrierefrei zu gestalten.
Heute befindet sich im Stavenhagener Schloss der Verwaltungssitz mit einem imposanten Sitzungssaal und das Standesamt, in dem am 9.9.1999 die ersten glücklichen Paare getraut wurden.
Das Schloss ist Hauptschauplatz in Reuters Roman “Ut de Franzosentid”. Im ausgebauten Kellergewölbe befinden sich zwei alte Verliese. Das gesamte Schlossensemble mit Schlosshof, Schlossbergstraße und dem von 2001 bis 2006 sanierten Park mit Schlossmauer ist ein bedeutender Anziehungspunkt und prägend für das Stadtbild.
Der Park lädt mit neu gestalteten Grün- und Pflanzflächen mit Sitzplätzen und einem großen Spielplatz zum Verweilen ein und die Festwiese bietet Platz für große städtische Veranstaltungen.
Im Innern des Schlosses gibt es heute leider nur noch wenig Elemente aus der Ursprungszeit. Insgesamt ist das Gebäude jedoch eines der wenigen Zeugnisse der barocken Bauepoche in der Region, welche noch eine einheitliche Gesamtwirkung ausstrahlt. Mit dem mutigen Entschluss der Stadtvertreterversammlung und des Bürgermeisters in den Neunzigern zur Umnutzung des für die Umgebung so bedeutenden Baudenkmals als Verwaltungssitz, wurde nicht nur die letzte Chance zur Erhaltung für die Nachwelt genutzt, sondern auch weitestgehend die öffentliche Zugänglichkeit gewährleistet.
So können Sie als Besucherinnen und Besucher auch heute noch Einblicke in die liebevollen Details der barocken Architektur erhalten und genießen.
Die gesamte Schlossanlage auf dem Schlossberg mit dem Barockschloss aus dem Jahr 1740, dem Schlosshof, dem Park und der Schlossmauer prägt das Stadtbild der Reuterstadt. Von diesem Standort ging im 13. Jhd. die Stadtgründung aus. Nachdem in den Jahren 1997 bis 1999 das Schloss für 3 Mio. Euro saniert wurde, wurden in den Jahren 2001 bis 2007 für weitere 1,74 Mio. Euro die Schlossbergstraße samt Parkplatz, der Schlosspark und die Parkmauern erneuert. Dabei wurde sich an den geschichtlichen Überlieferungen über die alte Anlage orientiert. Auch in Reuters Roman „Ut de Franzosenlid“ spielt der Schlosspark Stavenhagen eine bedeutende Rolle.
Mit großem Aufwand wurde es geschafft, das historisch bedeutungsvolle Ensemble aus Schloss, Schlosspark und Mauern wieder als harmonisches Ganzes erlebbar zu machen. Seither lädt die Schönheit des Parks Einheimische und Touristen wieder zum ausgiebigen Verweilen ein. Während sich die Kleinen auf dem großen Spielplatz austoben können, finden die Großen gewiss einen schönen Sitzplatz, um die herrliche Natur zu genießen. Schon von Weitem ist es möglich einen Blick auf den Schlossberg und das Schloss zu erhaschen. Zusätzlich lockt die Stadt Stavenhagen Besucher*innen und Bürger*innen auch regelmäßig zu kulturellen Veranstaltungen in den Park, der inzwischen auch als Festwiese genutzt wird.
Neben der Neugestaltung des Schlossparks, lag ein besonderes Augenmerk auf der Sanierung der Parkmauer. Diese wurde aus Städtebaufördermitteln und Eigenmitteln der Stadt Stavenhagen mit einer Gesamthöhe von 365,-T Euro finanziert.
Im April 2017 wurden im Bereich neben dem nordöstlichen Parkeingang noch einmal Bauarbeiten begonnen. Zunächst wurde die vorhandene Bepflanzung entfernt. Die auf 35 m schiefstehende Mauer wurde abgebrochen und nach Erneuerung des Fundamentes wieder neu aufgemauert. Leider wurden durch die zu harte Zementverfugung viele der Steine zerstört, so dass nur noch ca. 30 % der alten Ziegel wieder verwendet werden konnten. Deshalb mussten – in Absprache mit der Denkmalpflege – für die restlichen 70 % Mauerwerk neue Ziegel verwendet werden, die aber in Form und Farbe den Alten entsprechen. Nachdem die Mauer wieder gerade stand, konnten im Juli und August 2017 die Verfugung mit Muschelkalk und die Malerarbeiten ausgeführt werden. Die abschließenden Arbeiten wurden dann bis Ende November 2017 umgesetzt. Vor der alten Mauer in Ihrer neuen Standhaftigkeit wurden an der Seite zum Ernst-Lübbert-Weg wieder Kletterrosen, Clematis, Stauden und Zwiebelblüher eingebracht. Die bepflanzte Fläche wurde abgemulcht und bereits im Mai 2018 sprossen die ersten Rosen, Salbei und Lilien. Die Seite zum Franzosenweg hingegen war und wurde nicht bepflanzt. Stattdessen wurden dort neue Holzpoller aufgestellt, die dazu dienen, die Verkehrslasten von der Mauer fernzuhalten und ein erneutes Absacken zu verhindern.
Zusätzlich zur Erneuerung des Schlossparks und der Parkmauer wurde schließlich noch die Schlossbergstraße für insgesamt 325,-T Euro saniert. Die Schlossbergstraße führt vom wichtigsten Platz der Reuterstadt – dem Marktplatz – zum nunmehr wichtigsten Gebäude – dem Schloss als Bürger- und Verwaltungszentrum. In diesem Bereich liegt der Ursprung der Stadt. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, dass die historischen Strukturen des Straßenraumes beibehalten wurden. Entlang der Schlossparkmauer wurde kleinteiliges Pfindlingspflaster verlegt, an das wiederum Granitplatten als Gehsteig angefügt wurden. Anschließend wurde auf der Fahrbahn Granitgroßpflaster verlegt, ebenso wie auf dem erweiterten Eingangsbereich zum Schlosspark. Für Besucher*innen, die mit dem Auto anreisen, wurde auf der Südseite der Straße ein Parkplatz mit 47 Stellplätzen angelegt.
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